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    Interview mit Coffeologin Stefanie Sterzer Header

    Interview mit Coffeologin Stefanie Sterzer

    Wir haben drei Spezialitätenröster in ganz Deutschland besucht und uns ihre individuell beeindruckenden Laufbahnen und jeweiligen Beziehungen zu der Kaffeebohne angehört. Wie aber nimmt WMF selbst den Trend der Spezialitäten­röster wahr? Es gibt wohl kaum eine andere Person im Geislinger Headquarter, die dazu mit ihrer Expertise mehr beitragen könnte als Stefanie Sterzer.

    Die studierte Handelsfachwirtin ist seit 2007 im Unternehmen. Nach der Weiterbildung zur Trainerin (IHK), hat sie zunächst im Consumer-Bereich Filialmitarbeiter*innen geschult. Seit 2018 ist sie die Trainerin im Kaffeemaschinenbereich und Coffeologin. Was hinter diesem wundervollen Wort steckt, wie Stefanie Sterzer und WMF mit Spezialitätenröstern zusammenarbeiten und was ein Vollautomat heutzutage alles kann, verrät uns die heutige Global Product Trainerin im Interview mit STARK - mit dem typisch fränkisch rollendem R in der Stimme.

    Frau Sterzer, was ist die Aufgabe der WMF Global Product Trainerin?

    Stefanie Sterzer:
    Ich erkläre die Vorteile unserer Kaffeemaschinen, wie die Geräte im Detail funktionieren, was sie alles können und wie man sie zum Beispiel auf den perfekten Kaffeegeschmack einstellen kann. Ich bin zuständig für Produkttrainings an den Maschinen sowohl für Mitarbeiter*innen als auch Großkunden, Wiederverkäufer und dazu gehören auch die Kaffeeröster.

    Als nächstes müssen wir direkt klären: Was ist eine Coffeologin?

    Stefanie Sterzer:
    Für den Wechsel in die Welt der professionellen Kaffeemaschinen wurde ich zur zertifizierten Coffeologin und Barista ausgebildet. Der Barista hat den Fokus auf die Zubereitung der Getränke, während die Coffeologin sich auch tiefergehend und wissenschaftlich mit den Bereichen wie Anbaugebiete, die Historie des Kaffees bis hin zur Sensorik beschäftigt. Die Ausbildung von zehn Tagen geht tiefer in einzelne Faktoren rein. Kaffee ist einfach ein sehr spannendes Thema.

    Wie sieht konkret Ihr Alltag aus?

    Stefanie Sterzer:
    Die letzten Jahre fand natürlich auch in meinem Bereich sehr viel online statt. Zwischenzeitlich bin ich wieder vermehrt unterwegs und schule zum Beispiel die Vertriebskolleg*innen direkt an den neuen Modellen, ergänzend zum E-Learning – was sind die Vor- und Nachteile der Maschine, welche Funktionen oder Einstellvarianten gibt es und so weiter. Diese Art der Schulungen habe ich auch mit unseren Großkunden oder bin auf Messen vertreten, also ein breit gefächerter Blumenstrauß.

    Ein WMF-Vollautomat ist aber vom Fleck weg schon voll und stark leistungsfähig, oder?

    Stefanie Sterzer:
    Alle Maschinen werden mit den WMF Werksrezepturen, also einer guten Basiseinstellung ausgeliefert. Je nachdem welche Kaffeebohne dann verwendet wird, welche Wasserqualitäten ich vor Ort habe und was die Kund*innen sich wünschen wird jede Maschine nochmals individuell eingestellt. Die Kaffeebohne ist hier die wichtigste Komponente.

    Was kann man da noch alles falsch machen?

    Stefanie Sterzer (lacht):
    Es kann alles passieren. Wichtig ist vorneweg, dass man ein gutes Lebensmittel hat, ich vergleiche es immer gerne mit Wein. Oder anders gesagt: Wenn ich ein gutes Lebensmittel zum Kochen verwende, dann fällt mir das Kochen an sich leichter. In dem Fall ist es eben die Kaffeebohne.

    Womit wir beim Thema Kaffeeröster bzw. Spezialitätenröster wären. Wie ist die Vernetzung zwischen WMF und den Röstern?

    Stefanie Sterzer:
    Zu unseren Kund*innen gehören auch viele namhafte Kaffeeröster, mit denen wir seit vielen Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten und die unsere Maschinen weiter empfehlen. In diesem Zuge kommen wir sowohl mit großen als auch mit kleineren, sogenannten Spezialitätenröstern zusammen. Die Kontakte sind in den letzten Jahren immer mehr gewachsen. Zuerst waren das nur vereinzelte Röster, aber aufgrund der steigenden Nachfrage ist der Markt jetzt so groß, dass wir zwischenzeitlich vermehrt mit Anfragen von Spezialitätenröstern zu tun haben.

    Was bedeutet in diesem Fall „großer Markt“?

    Stefanie Sterzer:
    Während der Pandemie ist die Nachfrage nach Regionalität, Nachhaltigkeit und einfach dem hochwertigen Lebensmittel gestiegen. Das spiegelt sich auch in unserem B2B Bereich wider. So achten auch unsere Kund*innen wie Großkonzerne verstärkt auf Nachhaltigkeit und müssen verschiedene Kriterien im Einkauf berücksichtigen. Aber auch kleine Kanzleien, Friseursalons oder Fitnessstudios, die ihren Mitarbeiter*innen und Kund*innen hochwertige Lebensmittel anbieten wollen. Und so steigt auch die Nachfrage nach dem hochwertigen Spezialitätenkaffee stetig und immer mehr. Der Trend war schon zuvor da, aber die Pandemie war – um vielleicht das passende Wort zu verwenden – ein richtiger „Booster“ für das Thema.

    Was bedeutet dieser Trend für WMF als Vollautomatenhersteller?

    Stefanie Sterzer:
    Der Fokus liegt verstärkt auf dem Ergebnis in der Tasse, das heißt die Rezepturen und die Feinheiten rücken noch mehr ins Zentrum. Wir können unsere gesamte Expertise ins Spiel einbringen und alle Einstellmöglichkeiten auf der Kaffeemaschine voll ausnutzen, damit dieser hochwertige Kaffee in seinem Geschmack so in der Tasse landet wie wie Röster*innen, Kund*innen und wir es möchten.

    Wird auf den Trend in der Kaffeemaschinenproduktion reagiert? Gibt es neue Einstellungen?

    Stefanie Sterzer:
    Unsere Maschinen hatten schon vor der Zusammenarbeit mit Spezialitätenröstern ganz viele individuelle Einstellmöglichkeiten, da hat sich an der Maschinentechnik an sich nichts geändert. Was sich aber aktuell sehr stark wandelt, ist die Wahrnehmung von einem Kaffee-Vollautomaten.

    Will heißen?

    Stefanie Sterzer:
    Das gängige Klischee „ich bekomme keinen guten Spezialitätenkaffee aus einem Vollautomaten, ich brauche einen Siebträger“ löst sich vermehrt auf. Gerade wir als WMF möchten den Ruf des Kaffee-Vollautomaten positiv beeinflussen, da nicht alle unsere Kund*innen mit einem Siebträger umgehen können. Dafür braucht man etwas mehr Know-how. Der Vorteil vom Kaffee-Vollautomaten ist einfach: Wenn die Kaffeeröster ein gutes Produkt liefern und unser Service alles richtig macht bei der Einstellung der Maschine, dann bieten die WMF Kaffeemaschinen eine verlässliche Qualität und das jeden Tag und das unabhängig davon, wer die Maschine bedient.

    Für richtige „Kaffee-Nerds“ und Baristas ist oder beziehungsweise war viele Jahre lang der Vollautomat sozusagen der „Feind“, um es polemisch auszudrücken. Woher rührt eigentlich Ihrer Meinung nach dieses schlechte Image des Vollautomaten?

    Stefanie Sterzer:
    Ich denke, man muss die Branche sehen wie ein Handwerk. Ein Barista ist ein handwerklicher Job und man möchte direkt durch sein Tun ganz viele Faktoren beeinflussen können, also mit welchem Mahlgrad kommt der Kaffee in die Maschine, wie tamper ich, welche Extraktionszeit habe ich, mit welcher Brühzeit und so weiter. Früher gab die Technik des Kaffee-Vollautomaten diese Einstellungen gar nicht her. Heute aber schon! Und dieses Vorurteil möchten wir aktiv angehen: wir können die Rezepturen in unterschiedlichen Kriterien beeinflussen und so für ein dauerhaft perfektes Ergebnis sorgen.

    Wie versteht WMF die Zusammenarbeit mit Röstern?

    Stefanie Sterzer:
    Der Fokus der Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Kaffeeröstern liegt in der beratenden Tätigkeit. Je nach Kundenwunsch und Anforderung arbeiten wir mit den Röstern Hand in Hand, um das beste Gesamtpaket für die jeweiligen Endkund*innen zu finden. Ob ein Kaffeevollautomat in einer Büro­küche oder die WMF espresso in der Hotelbar - wichtig ist, dass unsere Kund*innen ihren Gästen oder Mitarbeiter*innen zuverlässig die gewünschte Kaffeequalität anbieten können.

    Wie arbeitet WMF mit Großröstern und Spezialitätenröstern zusammen?

    Stefanie Sterzer:
    Es findet mit allen Kund*innen und allen Röstern, wenn gewünscht, ein sogenannter Einstelltermin statt. Bei dieser Ersteinstellung der Maschine werden diese geschmacklichen Feinjustierungen vor Ort durchgeführt. Grundsätzlich steht allen der komplette Service zur Verfügung, da machen wir keinerlei Unterschiede. WMF steht direkt im Kontakt mit Groß- wie Spezialitätenröster.

    Arbeitet WMF aktiv mit einem bestimmten Röster-Partner zusammen?

    Stefanie Sterzer:
    Da wir rösterneutral sind, arbeiten wir mit Spezialiätenröster und auch Großröstern zusammen. Wir wollen unseren Endkund*innen die Vielfalt im Portfolio anbieten und haben da keinerlei Präferenzen.

    Denken Sie, dass es sich bei der hohen Nachfrage nach Spezialitätenröstern um einen dauerhaften Trend handelt?

    Stefanie Sterzer:
    Ich glaube, das bleibt bestehen. Neben den vielen kleineren Spezialitätenröstern ist es erfreulicherweise so, dass große bekannte Röster ebenso ihren Fokus auf nachhaltigen Kaffeeanbau und nachhaltige Produktion legen. Da fand ein Impuls statt, die Kleinen pushen die Großen sozusagen. Ich hoffe, dass wir den kompletten Blick auf hochwertige Lebensmittel so mit aufgreifen können. WMF hat die hochwertigen Maschinen für hochwertige Produkte.

    Trotz allem: Ist Spezialitätenkaffee am Ende nicht eine Nische und nicht alle können sich diese Kaffees leisten?

    Stefanie Sterzer:
    Aktuell kann man schon sagen, dass Spezialitätenkaffee in der Gastronomie noch deutlich weniger vertreten ist, als Kaffee der großen Röster. Das liegt zum Großteil am Preisgefüge: will ich ein hochwertiges Produkt mit Direct-Trade, also wissen wo es her kommt, habe ich wie bei allen Lebensmitteln ein anders Preisniveau. Und bei Spezialitätenkaffees liegt der Fokus verstärkt auf dem Genuss, Qualität statt Quantität…

    …was beim SB-Bäcker schwer umzusetzen sein wird…

    Stefanie Sterzer:
    …genau, beim Coffee to go für 1 Euro wird es sich eher unwahrscheinlich um Spezialitätenkaffee handeln. Aber das braucht es eben auch: den Kaffee als Wachmacher, den Kaffee schnell und einfach on the way verfügbar. Hier entscheiden unsere Kund*innen was sie ihren Gästen anbieten möchten und wir unterstützen sie individuell. Die Nachfrage der Gäste und das Geschäftsmodell entscheiden. Trotzdem: Das Segment ist stark und wächst stetig. Vom kleinen sehr regionalen Röstern bis hin zum überregional agierenden Spezialitätenröster der z.B. Büros beliefert, es ist alles dabei.

    Am Ende interessiert uns noch: Was sind eigentlich ihre persönlichen Kaffee-Vorlieben?

    Stefanie Sterzer (lacht):
    Ich trinke gerne einen schwarzen Kaffee, mit einer fruchtigen Note. Zuhause nutze ich gerne einen Handfilter, hier im Büro wechselt es zwischen einem Kaffee Crema, einem gutem Espresso, also alles sehr klassisch.

    Die Fragen aller Fragen an den Profi, die Ihnen wohl sehr oft gestellt wird: Was ist der perfekte Kaffee?

    Stefanie Sterzer:
    Für mich ist der perfekte Kaffee eine Tasse Kaffee, die ich mit Genuss und Zeit zubereiten und trinken kann.

    Frau Sterzer, wir danken für das Gespräch und die spannenden Einblicke einer Coffeologin.

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    Stefanie Sterzer

    Stefanie Sterzer

    • Seit 2007 im Unternehmen.

    • Seit 2018 Trainerin und Coffeologin bei WMF Professionelle Kaffeemaschinen


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